Das T von BBT sagt «Ade»

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Nachdem Christian Treyer sein bisheriges Berufsleben ausschliesslich BBT gewidmet hat, arbeitet er heute als Senior Security Engineer für die weltweit operierende Volaris Group mit Hauptsitz in Toronto. Ziemlich weit weg von zuhause, könnte man meinen, doch tatsächlich ist er BBT nach wie vor sehr nahe. Nicht nur, weil er neuerdings im Mutter-Konzern von BBT sitzt, sondern weil sich «seine» BBT im Security-Portfolio befindet, das er betreut.

Von Ivana D’Addario, Marketing Manager bei BBT

Christian Treyer (links) mit seinem Vorgesetzten Kevin Couto (rechts) bei einem Referat

Schon bei BBT hat sich Christian Treyer um die Security gekümmert. Jetzt bei Volaris sieht er sicherheitstechnisch in 40 verschiedene, global agierende Unternehmen aus der Branche Technologie-Lösungen für Versicherungen, Banken und Kreditgesellschaften hinein. Er ist viel unterwegs oder arbeitet von zu Hause aus. Sein neuer Job besteht darin, diese Betriebe regelmässig zu besuchen sowie zu auditieren, um sicherzustellen, dass sie die erforderliche IT- und Datensicherheit auch tatsächlich leben. Zweifellos ist der auferlegte Katalog eine herausfordernde Aufgabe, enthält er doch um die 50 Kriterien, die die Unternehmen zu Gunsten der Cybersicherheit operationalisieren müssen. Doch einmal erfüllt, ist damit nicht nur die Sicherheitsstruktur geschaffen, sondern im Fall der Fälle zeitgleich eine Grundlage für die technische Forensik. Folglich gehört zu Christians Job selbstverständlich auch, immer am Puls der Cyber-Zeit zu sein, was Bedrohungen und Risiken, Schwachstellen, Trends oder Technologien betrifft. Dafür muss er sich auch im Darknet bewegen und mit entsprechenden Tools nach gestohlenen Daten suchen oder «ethical hacking» betreiben. Nur so kann er die ihm zugewiesenen Betriebe wirkungsreich beraten und coachen, damit sie schliesslich immer sicherer werden – und es auch bleiben.

Als ehemaliger Sicherheitsverantwortlicher von BBT ist Christian zum einen wie geschaffen für diese Aufgabe. Zum anderen sieht er das Thema Cybersicherheit als einst Entrepreneur einer Software-Firma grundsätzlich mit anderen Augen. «Als Unternehmer trägt man nicht nur das volle Sicherheitsrisiko, sondern hat schlaflose Nächte, wenns hart auf hart kommt», sagt der 45-Jährige. Zwar hat er diese Verantwortung, zumindest praktisch, an Volaris abgetreten; BBT wurde 2017 an die Buy-and-Hold-Akquisiteurin Volaris verkauft. Emotional jedoch nicht. Sein Herz gehört nach wie vor BBT. «BBT war schon immer meine Familie. Wenn BBT mich braucht, bin ich sofort und jederzeit da», ergänzt er fürsorglich.

Christians Lebenswerk

27 Jahre BBT. Bis zu Christians Wechsel zu Volaris Ende 2023 hat er nie woanders als bei BBT gearbeitet, seit er ein 17-jähriger Gymnasiast war. Damals, 1995, wurde er wie sein Kommilitone Malte Bögershausen von Hermann Biner – seinerzeit Mathematik- und Informatiklehrer an der Briger Mittelschule – angefragt, bei einem Softwareentwicklungsprojekt für Krankenversicherungen mitzumachen. Beide sagten zu und nur ein Dreivierteljahr später wurde die BBT Software GmbH offiziell gegründet, wobei als Firmenbezeichnung das Akronym der Gründernamen Biner, Bögershausen und Treyer gewählt wurde. So hat sich Christian, das T von BBT, bereits als Jugendlicher ein Lebenswerk geschaffen.

Sechs Jahre nach der Übernahme durch Volaris stiess Christian auf dem konzerninternen HR-Portal auf ein ansprechendes Stelleninserat als Senior Security Engineer im Team von Volaris Portfolio IT-Director Kevin Couto. Vorerst ohne grosse Erwartungen hat er sich nach der Vakanz erkundigt – und erhielt letzten Endes die Zusage. Trotz aller Liebe zu BBT hat er alsdann beschlossen, neue Wege zu gehen und zu Volaris zu wechseln.

Neue Wege hat er schon beim Verkauf von BBT eingeschlagen. Er ist es sich also ein wenig gewohnt, sich von BBT zu trennen. «Die Übernahme von BBT durch Volaris im Jahr 2017 war ein sehr schwieriger und gleichzeitig schöner Moment für mich», so Christian. Einen Moment versinkt er in Gedanken, schaut in eine andere Richtung. «Die Frage, was habe ich nur getan?, stellte ich mir seinerzeit hin und wieder. Der Kulturwechsel, neu zu einem Konzern zu gehören, und die damit verbundene Arbeitsweise wie auch die Effizienzerwartungen von Volaris waren nicht immer einfach für mich und BBT als familiär geführtes, bodenständiges Schweizer KMU», erzählt er. Doch schon bald hätte er sich daran gewöhnt, denn «dank Volaris hat sich BBT zu einem merklich reiferen und sichereren Unternehmen weiterentwickelt». BBT hätte von der grossen KMU-Erfahrung von Volaris stark profitiert und sich zum Beispiel im Bereich der IT-Security auf ein völlig neues Niveau gehievt.

Genau dies ist der Unternehmensphilosophie von Volaris zu verdanken, die das dezentrale Geschäftsmodell «buy and hold forever» verfolgt. Volaris kauft Software-Unternehmen und hält sie für immer – oder andersrum: verkauft sie niemals. Das einstige Lebenswerk der Gründer bleibt so gewahrt und wird, mehr noch, fortlaufend ausgebaut. Dabei behalten die Unternehmen ein hohes Mass an Autonomie.

Der gemeinsame Nenner

Christian reiht sich bei Volaris ein unter Arbeitskolleginnen und -kollegen, von denen einige wie er ehemalige Gründer und Unternehmer sind. «Wenn ich mit anderen ehemaligen Unternehmensbesitzern spreche, findet sich immer ein entscheidender gemeinsamer Nenner: Die grossen Zukunftssorgen fallen weg, denn der Weiterbestand der Firma ist gesichert». Ausserdem täte die neu erfahrene Freiheit gut, die sie jetzt als Angestellte erlebten. Dann schmunzelt er und fügt bei: «Das kannte ich so gar nicht. Und ich geniesse sie sehr!»

Wir wünschen Christian von Herzen nur Gutes auf seinem weiteren Berufs- und Lebensweg. Und das darf an dieser Stelle gesagt werden: Du fehlst uns. Komm uns bald wieder besuchen.

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